Als wir vor nicht allzu langer Zeit unsere Freunde in Ihrem Feriendomizil in Holland besucht haben, gab es ja diesen unglaublich leckeren Zwiebelkuchen. Ich habe echt noch nie einen besseren gegessen ! Bettina, lieb wie sie ist, hat mir doch tatsächlich ihr Rezept gegeben. Könnte sie jetzt noch knutschen ! Ach was – mach ich einfach beim nächsten Treffen 🙂
Durch Urlaub, Blogumzug, etc. habe ich es bisher nicht geschafft, den Zwiebelkuchen zeitnah zu backen. Jetzt war es aber soweit. Eigentlich wollte ich ihn nur vorbereiten, ein kleines Stück essen und dann einfrieren, damit ich mal für mittags was im Büro habe. Ich hatte wohl kurzzeitig verdrängt, WIE lecker der ist. Und so stand ich, als die Backzeit endlich um war und es unglaublich toll in der Wohnung roch, sabbernd vorm Backofen und jahaaaaaaaaaa- ich hab ein Riesenstück verdrückt !!!!!!!! Hab mir sogar die Schnute verbrannt, weil ich so gierig reingebissen habe. Aber das war es wert !
Traditionell wird zum Zwiebelkuchen ja Federweisser getrunken – der ist so gar nicht meins. Aber jeder, wie er mag. Hier nun das Rezept des für mich weltbesten Zwiebelkuchens:
Zutaten für ein Blech:
Für den Teig:
- ein Würfel frische Hefe
- 400 Gramm Dinkelmehl Typ 630
- 2-3 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 200 ml lauwarmes Wasser
Für den Belag:
- 1 Kilogramm Gemüsezwiebeln
- Salz, Pfeffer
- Tabasco
- 2 Eier
- 1 Becher saure Sahne
- 100 Gramm geriebener Gouda
- 300 Gramm Speckwürfel
zuerst machen wir uns an den Teig – denn der muss noch gehen. Dazu bröseln wir den Würfel Hefe in ein Gefäß mit dem lauwarmen Wasser. Gut umrühren, bis die Hefe sich aufgelöst hat. Nach ein paar Minuten das Salz dazu geben und noch einmal umrühren. Nun das Mehl in eine große Rührschüssel wiegen und das Öl hinein gießen. Die Hefe-Salz-Mischung jetzt dazu und alles mit dem Knethaken verarbeiten, bis ein schöner, homogener Teig entsteht. Ca. 40 Minuten gehen lassen. In der Zeit bereiten wir den Belag vor.
Die Gemüsezwiebeln schälen und in Scheiben schneiden (wir haben so einen Gemüsehobel, damit geht das ratz-fatz) und anbraten. Ich musste für die ja doch relativ große Masse drei Pfannen gleichzeitig nehmen. Geht bestimmt auch mit weniger aber da hat man dann so einen Riesenhaufen in der Pfanne. Zur Not halt die Zwiebeln in mehreren Etappen anbraten. Nicht so heiss braten – ich habe sie bei mittlerer Hitze nur glasig werden lassen. Mit Salz, Pfeffer, Tabasco würzen und von der Hitze nehmen, damit die Zwiebeln etwas abkühlen können. Wenn Ihr, wie ich, Speck mit auf den Kuchen streut, nehmt nicht so viel Salz – das salzige kommt hinterher durch den Speck von ganz allein. Dafür ist mir etwas die Tabasco-Flasche “ausgerutscht” – aber das passt gut und es war mir nach dem Backen absolut nicht zu feurig (ich bin da sehr pingelig).
Der Teig dürfte mittlerweile um einiges an Volumen gewonnen haben. Also rollen wir ihn auf einem Backpapier, was der Größe Eures Backblechs entsprechen sollte, aus. Da mein Teig zu Beginn noch etwas klebrig war, habe ich eine zweite Lage Backpapier darauf gelegt, bevor ich ihn mit dem Nudelholz ausgerollt habe. Für die “Feinheiten” habe ich dann noch etwas Mehl auf dem Teig verteilt und ihn dann problemlos bis in die Ecken ausrollen können.
Den Backofen auf 225 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Und nun kommt etwas ganz Wichtiges ! Bettina hat mich im Nachhinein noch mal drauf hingewiesen: verrührt die saure Sahne in einer Schüssel mit den zwei Eiern und gebt den Reibekäse hinzu (wir haben übrigens immer welchen – bzw. Reste eingefroren- kann man immer mal brauchen). Ich habe kurzzeitig überlegt, ob ich die Masse noch mal salzen soll – habe mich dann aber dagegen entscheiden (was im Nachhinein richtig war). Die Ei-Käse-Masse nun mit den Zwiebeln vermengen und erst dann gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Bei meiner zuerst veröffentlichten Rezeptversion habe ich erst die Zwiebeln auf dem Teig verteilt und darüber dann die Ei-Käse-Masse. Bettina sagt aber, damit der Zwiebelkuchen so richtig gut schmeckt, sollte alles mit einander verrührt und dann zusammen auf den Teig gegeben werden (Anmerkung: habe ihn jetzt noch einmal in dieser Variante gebacken und er schmeckt so definitiv noch mal nen Tacken besser !!)
Zum Schluss kommen die Speckwürfel auf den Teig und dann ab für ca. 35 Minuten in den Ofen. Nach der Hälfte der Zeit habe ich das Backblech einmal gedreht – unser Ofen backt hinten mit etwas mehr Hitze als vorne.
Wenn der Zwiebelkuchen schön braun ist, aus dem Ofen nehmen, anschneiden und servieren.
Guten Appetit – lasst es Euch schmecken und ich werde ganz bald mal neu backen und bin auf das Ergebnis gespannt !