Seit ein paar Tagen geistert mir im Kopf herum, dass ich gern etwas mit Rum machen würde: Rumkugeln, ein Gewürzkuchen mit Rum, Rumschnitten ? An Gebäck habe ich aber in der letzten Zeit schon so einiges gemacht und da kam mir die Blogparade vom Kuchenbäcker Tobi gemeinsam mit Dr. Oetker genau recht. Titel der Parade „Ein Hoch auf die Crème double“.

 

Crème double zeichnet sich durch einen hohen Fettgehalt aus, lässt sich angeblich besser aufschlagen als Sahne und soll sich u.a. hervorragend für Desserts eignen. So so. Ich habe noch nie mit Crème double gearbeitet und dachte mir, ich probier das jetzt einfach mal – zur Not kann ich mich ja bei Tobi und Dr. Oetker beschweren, was das für ein blödes Zeug ist 😉

Ich also ab in den Supermarkt zum Kühlregal und die Bibo-gelben Töpfchen erst mal beäugt und den Inhalt gecheckt: ist da Zucker zugesetzt ? Nein- ist nicht. Auf 100 Gramm Crème double kommen 2,9 Gramm Zucker. Passt. Ansonsten ist nur wärmebehandelte Sahne enthalten. Töpfchen also samt ner Buddel Rum (falls was schief geht, muss ich ja genug „Ersatz“  haben) mit nach Hause genommen und mich ans Rezept gemacht. Als Boden schwebte mir etwas vor, was nicht gebacken werden muss. Ich habe mich für eine „raw“ Variante entschieden. Dafür werden Nüsse kleingemahlen und u.a. mit flüssigem Fett vermischt, so dass man nach dem Abkühlen eine feste Masse bekommt. Es gibt mittlerweile viele „raw“ Kuchenrezepte – vor allem bei Veganern sind sie sehr beliebt. In den meisten Rezepten werden für den Boden Datteln verwendet, um die Masse zusammenzuhalten – aber Datteln sind nicht Jedermanns Sache. Ich habe hier bei meiner Variante als „Bindungsmittel“ nur Kokosöl und Ahornsirup verwendet – ich brauche ja keinen festen Kuchenboden, sondern nur eine Basis für meine Rumcreme. Diese ist mega simpel und schnell zusammengerührt. Für den Boden habe ich Mandeln genommen und angeröstet – das gibt ein sehr leckeres Aroma, was toll mit dem Geschmack vom  Kokosöl harmoniert. Wenn Ihr kein Kokos mögt, nehmt neutrales Kokosöl. Mit flüssiger Butter müsste das Ganze aber auch funktionieren.

Rumcreme auf Mandelboden
Rumcreme auf Mandelboden

Dieses Dessert ist mit der Crème double, den Mandeln etc. sehr reichhaltig – von daher wird nach einem üppigen Mahl ein kleines Portiönchen reichen. Ihr wollt ja nicht, dass die Gäste stöhnen, wenn Ihr ihnen zum Abschluss einen Riesen-Bottich Nachtisch auf den Tisch stellt, sondern lieber erleichtert seufzen „Hach – also DAS passt noch !“ Man kann die Crème double natürlich auch mit etwas Joghurt strecken – dann wird es etwas leichter, „fluffiger“. Ansonsten habe festgestellt, dass die Rumcreme im Kühlschrank sehr fest wird und demnach rechtzeitig vor dem Auftischen (ich würde sagen, eine Stunde vorher) heraus geholt wird und Raumtemperatur annehmen kann.

Nun mal zum Rezept:

Zutaten für vier kleine Portionen:

Für den Boden:

  • 100 Gramm ganze Mandeln (ungeschält)
  • 1 EL ungesüßtes Kakaopulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 gehäufter EL Kokosöl

img_20161211_1015151

  • 2 EL Ahornsirup

Für die Rumcreme:

  • ca. 1,5 Becher Crème double (plus evt. etwas Joghurt)
  • ca. 10 ml Rum (alternativ einige Tropfen Rum-Aroma)
  • 1 gehäufter TL ungesüßtes Kakaopulver
  • 1 EL Ahornsirup (oder mehr – je nach Geschmack)

Zubereitung:

Als erstes röstet Ihr die ganzen Mandeln vorsichtig in einer Pfanne ohne Fett, bis sie leicht duften.

In der Zwischenzeit verrührt Ihr die Crème double mit dem Rum und dem Ahornsirup. Den Kakao siebt am besten in die Creme hinein, sonst habt Ihr evtl. kleine Klumpen darin, die Ihr dann wieder mit viel rühren auflösen müsst. Sollte Euch die Creme zu fest sein, nehmt noch etwas Joghurt und von der Süße her müsst Ihr schauen, wie es Euch am besten schmeckt.

Die Mandeln nun mit dem Kakaopulver und der Prise Salz im Hochleistungsmixer zerkleinern

img_20161209_1516341Das Kokosöl im Topf langsam schmelzen, den Ahornsirup dazu rühren und zusammen mit den Mandeln noch einmal im Mixer vermischen. Die Masse in kleine Schälchen füllen und mit einem kleinen Löffel festdrücken. Die Creme auf den Boden geben und dann ab in den Kühlschrank mit den Schälchen. Wie gesagt, rechtzeitig vor dem Servieren aus dem Kühlschrank holen. Für die Deko habe ich einfach aus etwas übrig gebliebenem Boden kleine Sterne ausgestochen und dann Kakaopulver über die Creme gesiebt. Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Rumcreme auf Mandelboden
Rumcreme auf Mandelboden

Mein Fazit zur Crème double: vom Geschmack her ist sie wirklich neutral wie Sahne, nur eben noch um einiges gehaltvoller (klar – bei 42 % Fett – Sahne hat übrigens so um die 30 %). Von der Konsistenz her genial, weil sie schon so fest ist und direkt weiter verarbeitet werden kann. Ich würde sie definitiv wieder benutzen und bin gespannt, was man damit noch so zaubern kann…

Euch einen schönen Sonntag und an dieser Stelle kann ich nach den ganzen doch sehr „üppigen“ Rezepten versprechen, ab Januar wird es hier etwas anders zu gehen. Meine Waage protestiert so langsam und ich habe schon eine Idee, was sich da machen lässt 😉

Alles Liebe,

Stephie

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Kommentar verfassen