Nahrung

Unter Nahrung werden alle Stoffe, die verzehrt werden, um ein Lebewesen mit Nährstoffen zu versorgen, verstanden.
Nahrungsmittel sind in der Regel pflanzlichen, tierischen oder pilzlichen Ursprungs und enthalten essenzielle Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Vitamine oder Mineralien. Die Substanz wird von einem Organismus aufgenommen und von den Körperzellen assimiliert, um Energie zur Aufrechterhaltung des Lebens zu liefern.
Als Gegenbegriff werden manchmal sogenannte "Genussmittel" abgegrenzt, die Grenze ist aber unscharf.

Bei der Ernährung handelt es sich um eine der ältesten Formen menschlichen Wissens. Der Mensch musste lernen, was bekömmlich, was "schwer verdaulich" oder sogar giftig ist. In vielen Religionen & Kulturen finden sich Ernährungsvorschriften, oft in Form von Tabus.

Geschichte

Die menschliche Nahrungszubereitung hat eine lange Entwicklung hinter sich. Zunächst verzehrten die Menschen ihre Nahrung hauptsächlich roh.
Nach der Entdeckung des Feuers wurde die Zubereitung von Lebensmitteln zur gängigen Praxis. Durch Kochen, Braten und Fermentieren wurde die Nahrung schmackhafter und verdaulicher, schädliche Mikroorganismen wurden abgetötet, und die Nahrung wurde haltbarer. Durch die leichtere Verdaulichkeit der erhitzten Nahrung verringerte sich die Länge des menschlichen Verdauungssystems, so dass mehr Energie für die Entwicklung des menschlichen Gehirns zur Verfügung stand; das Gehirnvolumen der Humanoiden nahm im Laufe der Evolution zu.

Während der neolithischen Revolution wurden die Menschen von Jägern und Sammlern zu sesshaften Bauern. Die erhöhte Nahrungssicherheit durch die Landwirtschaft ermöglichte es Handwerkern und Beamten, sich ganz ihren Spezialgebieten zu widmen (Arbeitsteilung). Darüber hinaus wurde die Landwirtschaft weiterentwickelt. So führten die Franken unter Karl dem Großen die Fruchtfolge ein, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Dies wurde durch die Entwicklung von Kunstdünger durch Justus Liebig im neunzehnten Jahrhundert weiter gefördert. Mit dem Haber-Bosch-Verfahren aus dem Jahr 1910 konnte der Luftstickstoff nun in Form von Ammoniak gebunden werden. Das industriell hergestellte Ammoniak lieferte den unerschöpflichen Rohstoff für die Herstellung von Nitrat, einem wichtigen Bestandteil von Düngemitteln. Ein weiterer wichtiger Schritt zur globalen Ernährungssicherheit war die so genannte grüne Revolution in der Landwirtschaft nach 1945.

Moderne

In der westlichen Welt ist die Ernährungssicherheit seit dem Zweiten Weltkrieg praktisch vollständig gewährleistet, was zum Teil auf den globalen Handel zurückzuführen ist. Die westlichen Ernährungsgewohnheiten haben sich mit dem Aufschwung der Lebensmittelindustrie unter Einsatz der Lebensmitteltechnologie erheblich verändert. Moderne Konservierungstechniken machen es möglich, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Aus Profitgründen wurden industriell hergestellten Lebensmitteln zunächst Farbstoffe zugesetzt, um das Aussehen des Produkts zu verbessern.

Nach 1960 gab es eine Reaktion auf diese industrielle Massenproduktion. Einige Idealisten wandten sich dem ökologischen Landbau zu, dessen Produkte als biologisch oder (auf der Grundlage der anthroposophischen Ernährungslehre) als biodynamisch verkauft wurden. Unzufrieden mit der Bio-Industrie wurden einige Verbraucher zu Makrobiots, Vegetariern oder sogar Veganern.

Während Ernährungsprobleme früher gleichbedeutend mit Hungersnöten aufgrund von Missernten waren, sind heute Übergewicht und Fettleibigkeit das größte ernährungsbedingte Problem weltweit, nicht zuletzt bei Kindern. Zu den damit verbundenen Gesundheitsproblemen gehören Diabetes, Krebs und vorzeitiger Tod. Der Hausarzt kann eine Diät in Verbindung mit einer gesünderen Lebensweise verschreiben oder an einen Ernährungsberater verweisen. Es gibt auch kommerziell entwickelte Diäten (Bücher von Abnehmgurus) und beliebte Fernsehsendungen zum Thema Abnehmen.

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