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Kokosöl (oder Kokosfett) ist ein Pflanzenfett, das aus Kopra, dem Nährgewebe der Kokosnuss, gewonnen wird. Es ist ein weißes (manchmal auch gelblich-weiß), festes Fett bei Temperaturen unter 25 °C und ein klares, dünnflüssiges Öl in wärmeren Klimazonen. Kokosnussöl wird als Speiseöl und in der Industrie zur Herstellung von Kosmetika und Waschmitteln verwendet.

Aufgrund des hohen Anteils an mittelkettigen, gesättigten Fettsäuren (Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, etc.) empfehlen zahlreiche Gesundheitsbehörden, den Verzehr von Kokosnussöl als Nahrungsmittel einzuschränken.

Mittelkettige Fettsäuren werden leicht über den Darm aufgenommen. Sobald sie im Blut sind, gelangen sie direkt zur Leber und werden genauso schnell wie Zucker in Energie umgewandelt. Wie jede überschüssige Energie werden überschüssige Fettsäuren in Fett umgewandelt.

Herstellung

Der Anteil von Öl am Trockengewicht der Kokosnuss beträgt etwa 60 %. Es wird je nach Herstellungsart in zwei Hauptformen vermarktet.

Tausend reife Kokosnüsse mit einem Gewicht von etwa 1.500 Kilogramm ergeben etwa 170 kg Kopra, aus denen etwa 70 Liter Kokosnussöl gewonnen werden können.

  1. Natives Kokosöl (Virgin coconut oil (VCO)) wird durch Kaltpressung des frischen Kopra der Kokosnuss gewonnen.
  2. Raffiniertes Kokosöl (Refined, bleached, and deodorized (RBD)), wird durch Heißpressen der getrockneten Kopra gewonnen; es wird raffiniert und desodoriert.
    Im Gegensatz zu nativem Kokosnussöl hat raffiniertes Kokosnussöl keinen Kokosgeschmack oder -aroma. RBD-Öl wird für die Hausmannskost, die gewerbliche Lebensmittelverarbeitung sowie für kosmetische (Monoi), industrielle und pharmazeutische Zwecke verwendet.

Es gibt noch weitere Produktionsverfahren, deren Produkte jedoch für den menschlichen Verzehr wenig geeignet sind, und stattdessen an Wiederkäuer verfüttert werden. Gekühlt kann Kokosöl ein bis zwei Jahre gelagert werden.

Im Jahr 2020 wurden weltweit etwa 2,5 Millionen Tonnen Kokosöl produziert wobei mehr als 80% aus dem fernen Osten stammen.

Verwendung

Kokosöl hat in Asien eine lange Tradition, insbesondere in den tropischen Regionen (Thailand, Philippinen, Indonesien), in denen die Pflanze reichlich vorkommt, und wird dort zum Kochen verwendet. In der sri-lankischen Küche ist es das Öl der Wahl und wird zum Anbraten und Frittieren von herzhaften und süßen Gerichten verwendet.

Als Öl, das erst vor relativ kurzer Zeit in den westlichen Ländern eingeführt wurde, wird Kokosöl häufig für Backwaren, Gebäck und Bratlinge verwendet und hat eine nussähnliche Qualität mit einer gewissen Süße. In Deutschland wird unter dem Markennamen "Palmin" seit 1894 Kokosfett angeboten.

Da Kokosöl beim Schmelzen erhebliche Schmelzwärme aufnimmt, erzeugt es im Mund einen deutlichen Kühleffekt. Dieser kommt bei der zumeist handgemachten Süßigkeit "Kalter Hund" zum Einsatz.

Kokosöl hat einen Lichtschutzfaktor 5-10 und kann daher als Sonnenschutzmittel verwendet werden. Aufgrund des niedrigen Schutzfaktors ist eine regelmäßige Neuanwendung erforderlich.

Beim Frittieren liegt der Rauchpunkt von Kokosnussöl bei 177 °C. In einer Referenzmenge von 100 Gramm liefert es 890 Kalorien.

Zusammensetzung

Kokosnussöl enthält nur geringe Mengen an freien Fettsäuren (etwa 0,03 % der Masse). Die meisten Fettsäuren liegen in Form von Estern vor.

Die ungefähre Konzentration der Fettsäuren in ("C" steht für Kohlenstoff und die Zahl dahinter für die Anzahl der Atome in der Kette):